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Grulicher Ländchen

 

 Es hat folgende Ortschaften:

 

Grulich (Kraliky)  
Böhmisch-Petersdorf  (Ceske Petrovice) Ober-Erlitz  (Horni Orlice)
Deutsch-Petersdorf  (Nemecke Petrovice) Ober-Heidisch  (Horni Hedec)
Herrnsdorf  (Hermanice) Ober-Lipka  (Horni Lipka)
Lichtenau  (Lichkov) Ober-Mohrau  (Horni Morava)
Linsdorf  (Techonin) mit Neudörfel (Stanovnik) Ober-Ullersdorf  (Horni Borikovice)
Mittel-Lipka  (Prostredni-Lipka) Rothfloß  (Cerveny Potok)
Nieder-Erlitz  (Dolni Orlice) Tschihak  (Cihak)
Nieder-Heidisch  (Dolni-Hedec) mit Muttergottesberg Wichstadtl  (Mladkov)
Nieder-Lipka  (Dolni-Lipka) Wöllsdorf  (Vlckovice)
Nieder-Mohrau  (Dolni Morava) Zöllnei  (Celne)
Nieder-Ullersdorf (Dolni Borikovice)  

 

 

Geographie:

Das Grulicher Ländchen liegt im östlichsten Teile Böhmens und erstreckt sich als schmaler Streifen zwischen der mährischen Grenze im Osten ( March, Altvaterwald) und im Süden  (Friesetal) und der preuß.-schlesischen Grenze im Nordwesten und Norden, bis zum Grulicher Schneeberg (1424 m) hin.

Die Grenze zu Preuß. - Schlesien verläuft auf dem Gebirgskamm, der die Grafschaft Glatz umrahmt und sich nur im Pass von Mittelwalde-Grulich absenkt. Eine breite Mulde stellt die Verbindung zum Friesetal her. Der Höhenrücken des Unteren Adlergebirges schließt das Ländchen nach Süden hin ab, so dass es einen natürlichen Zugang nach Innerböhmen nur im Tal der Stillen Adler hat.

Die Klappersteine im Schneebergmassiv bilden die große europäische Wasserscheide: Glatzer Neiße zur Oder und Ostsee, March zur Donau und zum Schwarzen Meer und Leipe zur Stillen Adler, Elbe und Nordsee.

Das Grulicher Ländchen gehörte zum Kreis Königsgrätz in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich, Regierungsbezirk Troppau.

Mittlere Meereshöhe: 589 m

Haushalte: (1938) 3450     Einwohner: 1910 = 13606     1920 = 12770     1930 = 12328  1939 = 11193

 

Geschichte:

Die Vor- und Frühgeschichte des Grulicher Ländchen ist in graues Dunkel gehüllt. Unsere Heimat war damals von moorigen Urwäldern bedeckt.

Die erste deutsche Siedlungswelle berührte unser Gebiet wohl kaum. Der zuerst genannte Ort des Grulicher Ländchens ist Wichstadtl (1367).

Erst die zweite deutsche Siedlungswelle erfasste unser Ländchen.

1577 tauchen die Namen "Greulichs" (Grulich) und einiger umliegender Dörfer auf. Nach öfteren Besitzerwechsel fiel die Herrschaft Grulich, die den größten Teil des Grulicher Ländchen umfasst, 1683 durch Heirat an den Grafen Michael Ferdinand von Althann.

Nur im Westen und Südwesten stellen die Herrschaftsgebiete von Geiersberg (Graf Stubenberg) und Senftenberg(Baron Parish) einen kleinen Anteil am Grulicher Ländchen.

Die Hussitenkriege und der Dreißigjährige Krieg bringen Zerstörung, Hunger, Pest und Tod. Auch in den Schlesischen Kriegen, den Freiheitskriegen und im Krieg von 1866 hat die Bevölkerung unter Plünderungen und Drangsalierungen zu leiden.

Industrialisierung um 1900, Verarmung im 1. Weltkrieg, 1918 Besetzung durch tschechisches Militär,

Arbeitslosigkeit zwischen 1925 und 1938 durch Weltwirtschaftskrise und Benachteiligung der deutschen Industrie durch die Tschechen.

Harter Volkstumskampf. Zwischen 1933 und 1938 Errichtung von tschechischen Festungsbauten im Grulicher Ländchen.

1938 Anschluss an das Deutsche Reich. Hoher Blutzoll im 2. Weltkrieg (1939-1945).

Russeneinmarsch 1945. Plünderung und Morde durch die Tschechen.

1945/46 Vertreibung aus der Heimat.

 

Wirtschaft/Industrie:

Die Mehrzahl der Bewohner war in der Landwirtschaft tätig, sowie in der Industrie und in gewerblichen Betrieben.

Bekannt vor allem die Holzschnitzerei.

Der Rest war im Handel, Verkehr und in öffentlichen oder privaten Einrichtungen tätig.

1 Seidenweberei, 1 mechn. Weberei, 1 Buntweberei, 1 Holzspanschachtelfabrik, 1 Ziegelei, 1 Betrieb für Heimarbeit, größere Tischlereien, Herstellung von Zwirnköpfen in Heimarbeit.

 

Schulisches:

Volks- und Bürgerschule in Grulich, Staatsfachschule für Holzbearbeitung,

Volksschule in der Besserungsanstalt für Jungen,

weitere ein- bis dreiklassige Volksschulen im Grulicher Ländchen.

Ab 1919 Eröffnung von tschechischen Minderheitenschulen in Grulich, Nieder-Lipka, Lichtenau, Wichstadtl, Böhm.-Petersdorf und Wöllsdorf.

 

Verkehr:

Das Grulicher Ländchen ist durch ein weit verzweigtes Straßennetz erschlossen. Bis 1945 bestanden Omnibusverbindungen von Grulich nach Mittelwalde, Mährisch-Schönberg, Hohenstadt, Rokitnitz, Groß-Mohrau und über Landskron nach Mährisch-Trübau.

Das Eisenbahnnetz umfasst 29 Km, durchzieht das Ländchen von Linsdorf bis Rothfloß, hat in Lichtenau Anschluss nach Mittelwalde und in Nieder-Lipka nach Schildberg.

Die geplante Autobahn Breslau Wien, die das Ländchen durchqueren sollte, kam nicht mehr zur Durchführung.

Postämter gab es in Grulich, Nieder-Ullersdorf, Lichtenau und Wichstadtl.

 

Vereine:

In allen Gemeinden waren die deutschen Schutzvereine (Bund der Deutschen in Böhmen und Deutscher Kulturverband) vertreten, ferner Turnvereine, Feuerwehr-

und Veteranenvereine, Gesang- und Musikvereine, ein Schützenverein, Bund der Deutschen Landjugend in allen Gemeinden und viele andere Zusammenschlüsse der verschiedensten Interessengruppen.

 

Parteien:

Deutsche Christl.- Soziale Volkspartei, Deutsche Sozialdemokr.- Arbeiterpartei, Bund der Landwirt, Deutsche Gewerbepartei,Deutsche Nationalpartei, Deutsche nationalsoz. Arbeiterpartei, Deutscher Wahlblock, Kommunisten,Sudetendeutsche Partei, Tschechische Parteien.

 

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Grulich (Kraliky)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Auf einer Hochebene im östlichsten Zipfel von Böhmen, umgeben vom Glatzer Bergland, dem Adlergebirge, der böhm.-mähr. Höhe und dem Altvaterwald. Meereshöhe: 570 m

An der kath. Kirche. Sudetendeutsches Städtchen im Ortskern geschlossene Bauweise,

1060 ha.

Einwohner: 1939 = 3427    Häuser: 600    Haushalte: 1200

Um das Jahr 1548 stand der Silberbergbau in höchster Blüte,

Grulich erhielt eine Bergknappenschule und ein Berggericht.

Im Dreißigjährigem Krieg leidvolle Zeiten durch die Schweden.

Folge: Hungersnöte und die Pest.

Die schlesischen Kriege brachten abermals Verwüstung.

Durch Brände den Jahren 1708, 1767, 1806 und 1870 wurde die Stadt zum Teil zerstört.

Um die Jahrhundertwende begann die industrielle Entwicklung.

Röm.-kath. Kirche am Ringplatz, Wallfahrtskirche auf dem Muttergottesberg.

Alter Friedhof im Stadtkern zu einem Park umgewandelt,

neuer, öffentlicher Gemeindefriedhof am westlichen Rande der Stadt.

Volks- und Bürgerschule, Fachschule für Holzbearbeitung, Kindergarten,

Sparkasse der Stadtgemeinde, Volksbank, Gewerbebank,Molkerei, sowie das Bezirksgericht.

 

Böhmisch-Petersdorf (Ceske Petrovice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Grenzgemeinde zum Glatzer Land, Meereshöhe: 631,9 m

Ortcharakter: Hochtal, lang gestrecktes Dorf am Nordhang des Adamsberges und entlang des Dorfbaches in Ost- West-Richtung.

Größe: 1167 ha Einwohner: 1939 = 466    Häuser: 148    Haushalte: 138

Der Ort gehörte zur Herrschaft Geiersberg, die Kirche wurde 1734 erbaut,

Patrone Petrus und Paulus".

1835 Pfarrkirche, auch für Tschihak zuständig.

dreiklassige Volksschule, nach 1920 eine Klasse für die tschechische Minderheit.

Grenzstation der Finanzwache. Sparkasse, Betrieb für die Herstellung von Ski-Schuhen.

 

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Deutsch-Petersdorf (Nemecke Petrovice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Lage: Von Wichstadtl bis zur Reichsgrenze aufsteigend. Meereshöhe: 697 m.

Ein in einem Bergschnitt fast 200 m hoch aufsteigendes, zerstreut liegendes Dorf,

etwa 310 ha.

Einwohner: 1939 = 139 Häuser: 51   Haushalte: 48.

Die Gemeinde gehörte zur Herrschaft Althann in Grulich.

Urkundlich erwähnt bereits 1577

Kirche: der Ort gehörte zum Pfarramt Wichstadtl, Friedhof in Wichstadtl.

Überwiegend Landwirtschaft, keine Schule, Freiwillige Feuerwehr ab 1925.

 

Herrnsdorf (Hermanice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Grenzdorf zum Deutschen Reich, Reihendorf, mitt. H. 577- 750 m, südl.Teil war eben,

nördl. Teil gebirgig. Etwa 555 ha.

1939 = 336 Einwohner, Häuser: 94 Haushalte: 88

Die Besiedlung erfolgte zwischen 1529 und 1570. Erste urkundliche Erwähnung 1563.

Filialkirche (zur Hl. Dreifaltigkeit) der kath. Pfarrei Grulich,

1730 als Holzbau errichtet, umgeben vom Friedhof. Neue Kirche erbaut von 1894 bis 1901.

Überwiegend Landwirtschaft.

einklassige Volksschule, erbaut 1932. Gemeindebücherei,

Raiffeisenkasse für Herrnsdorf und Umgebung.

 

Lichtenau (Lichkov)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Im flachen oberen Tal der Stillen Adler gelegen, Grenzort zum Glatzer Land.

Meereshöhe 529 m, Reihendorf mit 913 ha.

1939 = 826 Einwohner. Häuser: 213 Haushalte: 271

In einer Urkunde der Herrschaft Zampach-Pottenstein von 1569 erstmals erwähnt.

Glashütte bestand vom 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts. Im Ort war auch ein Meierhof.

Gehörte bis 1648 kirchlich zu Wichstadtl, dann bis 1697 zum Pfarrsprengel Grulich, danach wieder zu Wichstadtl.

1889- 1890 Kirchenbau Patron Hl. Josef. Von 1889 eigener Friedhof.

Überwiegend Landwirtschaft, ab 1901 eine Spanschachtelfabrik.

1886 vierklassige Volksschule erbaut, in ihr ab 1928 auch einklassige tsch. Volksschule.

Die Bezirksstraße von Grulich nach Gabel a. d. Adler führt durch den Ort.

Bahnhof der Eisenbahnstrecke Königsgrätz- Hannsdorf.

 

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Linsdorf (Techonin)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Neudörfel entstand 1772. Laut Gemeindechronik war 1393 Besitzer von Linsdorf die Herrschaft Geiersberg.

Sprachgrenze zum Gerichtsbezirk Senftenberg.

Der Niederort liegt im Tal der Stillen Adler.

Mittel- und Oberort am Dorfbach, der von der Baudenkoppe kommt.

Meereshöhe bei Neudörfel 514 m. Reihendorf in engem Tale.

Einwohner: 1939 = 731    Häuser: Linsdorf: 176, Neudörfel: 12

Haushalte: Linsdorf: 205, Neudörfel: 15

Zur Zeit der Glashütten gab es eine im Ort. Bis 1772 auch ein Meierhof.

Die Kirche wurde 1704 erbaut Hl. Margareta

Ab 1856 Pfarramt für Linsdorf, Zöllnei und Wölldorf.

Überwiegend Landwirtschaft und Hauswebereien und Waldarbeit.

Ab 1787 Schulunterricht im Haus Nr. 2 und 69. 1878 dreiklassige Volksschule mit tsch. Minderheitenklasse.

1935- 1938 Bau einer Militärkaserne. Ab 1938 Poststelle und Standesamt.

Linsdorf lag an der Bezirksstrasse von Grulich nach Gabel. Ab 1899 Eisenbahnhaltestelle.

Nach Studenei und Wöllsdorf führten Fahrwege.

 

Mittel-Lipka (Prostredni-Lipka)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt zwischen Ober- und Nieder-Lipka,

Meereshöhe: 567 m. Ein etwa 3 Km langes Reihendorf zu beiden Seiten der Leipe.

Größe: 675 ha

Einwohner: 1939 = 460     Häuser: 116    Haushalte: 124.

Im 17./18 Jahrhundert wurde hier nach Silber gegraben.

Vor 1650 ein Eisenhammer, um 1830 Kalksteinbrüche und Kalköfen.

Filialkirche im Jahre 1688 erweitert, zum Pfarrsprengel Grulich gehörend.

Vorwiegende Beschäftigung in der Landwirtschaft der Einwohner ,

ferner Arbeit in den Fabriken von Grulich.

Einklassige Volksschule, errichtet im 18. Jahrhundert, seit 1928 neues Schulgebäude,

eigene Poststelle, eine Finanzwachstation, ein Standesamt, 2 Getreidemühlen,

1 Flachsbrecherei, 1 Ölmühle.

Den Ort durchzieht die Dorfstraße von Nieder-Lipka nach Ober-Lipka mit Abzweigungen nach Herrnsdorf, Grulich und Rothfloß.

Haltestelle für die Eisenbahn.

 

Nieder-Erlitz (Dolni Orlice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich. Grenzort zwischen Böhmen und Mähren.

Der Oberort liegt zwischen Haselberg und Steinberg, der Niederort im flachen Teil bis zum Niederbusch und Kalbenbusch.

Meereshöhe bis 600 m. Die Gemeinde ist ein Zweireihendorf mit offener Bauweise mit einer Länge von 2,5 Km. Größe. 534 ha

Einwohner: 1939 = 485    Häuser: 88    Haushalte: 94

Im Ort befand sich eine kleine Glockenkapelle, eingepfarrt nach Grulich.

Überwiegend Landwirtschaft, viele arbeiteten in den Fabriken in Grulich und

Mährisch-Rothwasser.

Zweiklassige Volksschule, erbaut 1845, ab 1925 einklassig.

Eine Poststelle, Raiffeisenkasse, Mühlengenossenschaft waren vorhanden.

Die Dorfstraße kreuzt im Mittelort die Staatsstraße Grulich. Haltestelle der Eisenbahn.

 

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Nieder-Heidisch (Dolni-Hedec) mit Muttergottesberg

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt unterhalb des Schanzenberges und des Muttergottesberges.

Meereshöhe: von 613 m - 800 m. Reihendorf mit Ortschaft Muttergottesberg und einigen Einzelhöfen. Größe: 383 ha

Einwohner: 1939 = 512     Haushalte: 125

In der Steuerrolle von 1654 sind eingetragen 20 Bauern, 3 Häusler und 5 Gärtner.

Muttergottesberg (Kahle Berg) 1633-1680 Pestjahre. Beginn der Wallfahrten.

1695 Grundsteinlegung für eine Kapelle.

16.8.1700 Einweihung der Wallfahrtskirche,

1704 Errichtung von 8 Kapellen, 1706 Grundsteinlegung für den Klosterbau.

1902 Einweihung des Pilgerheimes.

Die Bewohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft und in den Fabriken von Grulich und Mährisch-Rothwasser,

Fremdenverkehr und Verkauf von Waren bedingt durch die Wallfahrten.

Erste Schule 1813 gebaut und die jetzige 1876.

Der Ort liegt an der Serpentinenstraße von Grulich.

 

Nieder-Lipka (Dolni-Lipka)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt zwischen der Staatsstraße Grulich - Lichtenau und der Staatsgrenze.

Meereshöhe: 546 m,

Reihendorf zu beiden Seiten der Leipe, Größe etwa 435 ha.

Einwohner: 1939 = 182    Häuser: 44    Haushalte: 50.

Um 1313 wird als Besitzer der Herrschaft Grulich ein Graf von Lipa genannt.

Von ihm dürfte der Name Lipka abzuleiten sein.

Im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen heimgesucht.

Filialkirche 1841 erbaut. Eigener Friedhof ab 1894.

Die Bewohner waren Bauern oder arbeiteten in Fabriken, bei der Eisenbahn oder als Zollbeamte.

1841 erstes Schulgebäude, Zollamt seit 1775, tschech. Minderheitenschule ab 1935.

 

Nieder-Mohrau (Dolni Morava)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt im Marchtal am rechten Ufer des Flusses, der die Grenze zu Mähren bildet.

Reihendorf, etwa 365 ha groß,

Einwohner: 1939 = 220    Häuser: 52     Haushalte: 71

bereits in einer Steuerrolle 1664 erwähnt.

Für den Ort war die Pfarre und der Friedhof Groß-Mohrau zuständig.

Die Bewohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft, einige auch als Waldarbeiter oder im Steinbruch.

Keine eigene Schule, zuständige Volksschulen in Groß-Mohrau oder Rothfloß.

Vorhanden war 1 Mühle, 1 Molkerei, 1 Tischler, 1 Wagner und 1 Schmied.

Bezirksstraße, die in Rothfloß in die Straße Grulich-Hannsdorf mündet.

 

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Nieder-Ullersdorf (Dolni Borikovice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Grenzort zwischen Böhmen und Mähren am Fuß des Dürren Berges.

Meereshöhe: 500-600 m , Reihendorf, ca. 3 km lang mit einer Größe von 969 ha.

Einwohner: 1939 = 733 in 188 Häusern.

Kirche "Zur Kreuzauffindung" seit 1706 zur Pfarre Grulich,

ab 1859 eigene Pfarre bis kurz vor der Vertreibung,

danach wieder Filialkirche von Grulich.

Bewohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft, Handel und Gewerbe.

Volksschule seit 1794, seit 1867 dreiklassige Schule.

Poststelle, Raiffeisenkasse, Mühlengenossenschaft, Flachsbrechereigenossenschaft.

Die das Dorf durchziehende Straße mündet im Norden in die Staatsstraße Mittelwalde - Grulich.

Im Süden über Ober-Ullersdorf nach Mähr. Rothwasser.

 

Ober-Erlitz (Horni Orlice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Ober-Erlitz liegt im Tale des Quellbaches der Stillen Adler.

Meereshöhe 620 m. Reihendorf mit insgesamt 662 ha.

Einwohner: 1939 = 357 in 87 Häusern und 112 Haushaltungen.

Nur eine Kapelle.

Überwiegend Landwirtschaft, Waldarbeit, Holzschnitzerei. Einwohner arbeiteten in den Fabriken in Grulich.

Straßenverbindung von der Ortsgrenze Nieder-Erlitz über den Schanzenberg.

 

Ober-Heidisch (Horni Hedec)

 

Der Ort gehörte zu der Gemeinde Rothfloß.

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Ober-Heidisch ist Grenzort zwischen Böhmen und Mähren und liegt am östl. Abhang des Schanzenberges.

Meereshöhe 550- 650 m , Reihendorf.

Einwohner: 1939 = 80 in 24 Häusern und 27 Haushaltungen.

Der Ort existierte bereits vor dem Jahre 1693.

Keine eigene Kirche, gehörte zur Pfarrei Rothfloß.

Die Einwohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft.

Keine Schule, die Kinder gingen nach Rothfloß oder Goldenfloß zur Schule.

Zwei Dorfwege mit Seitenwegen führten über den Schanzenberg nach Grulich und zur Straße Grulich-Hannsdorf.

 

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Ober-Lipka (Horni Lipka)

 

Bezirkshautmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Ober-Lipka liegt im Norden am Eschenberg, im Süden im Anschluss an Mittel-Lipka.

Meereshöhe 600- 850 m, Reihendorf an beiden Ufern der Leipe, etwa 6 Km lang bei einer Größe von 669 ha.

Einwohner: 1938 = 627 in 169 Häusern und 182 Haushaltungen.

Erste schriftliche Ortsnennung 1568. Steinkirche seit 1818 der hl. Anna geweiht.

Einwohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft.

Es gab Hauswebereien, Holzschnitzer oder Markt und Hausierhandel.

Zweiklassige Schule seit 1813.

Poststelle, Sparkasse.

Durch Ober-Lipka führt eine Dorfstraße an die Bezirksstrasse Grulich-Hannsdorf.

 

Ober-Mohrau (Horni Morava)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt im Tal am rechten Ufer der March und am Berghang zu den Klappersteinen.

Meereshöhe 640- 1138 m, Reihen- und Hangdorf mit einer Größe von 1010 ha.

Einwohner: 1938 = 114 in 41 Häusern und 55 Haushaltungen.

Keine Kirche, gehörte zur Pfarre Groß-Mohrau.

Die Einwohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft oder in den Steinbrüchen.

Keine Schule, die Kinder gingen in die Schule nach Groß-Mohrau.

Straßenortsverbindung nach Ober-Lipka oder Groß-Mohrau.

 

Ober-Ullersdorf (Horni Borikovice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort gehörte zur Gemeinde Nieder-Erlitz.

Ober-Ullersdorf ist Grenzort zwischen Nieder-Ullersdorf und Mährisch-Rothwasser.

Meereshöhe zwischen 580 und 650 m.

Reihendorf am Fuße des Dürren Berges mit einer Größe von 54 ha.

Einwohner: 1938 = 121 in 22 Häusern.

Der Ort war nach Nieder-Ullersdorf eingepfarrt.

Überwiegend Kleinlandwirte.

Die zuständige Schule war in Nieder-Ullersdorf.

Den Ort durchquert die Verbindungsstraße Nieder-Ullersdorf - Mährisch-Rothwasser.

 

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Rothfloß (Cerveny Potok)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt an der Bezirksstraße Grulich-Hannsdorf.

Meereshöhe 583 m. Reihendorf mit einer Größe von 348 ha.

Einwohner: 1939 = 287 in 72 Häusern und 116 Haushaltungen.

Erste Nennung 1577. Wahrscheinlich hat das Dorf den Namen von einem kleinen Fluss der March.

1714 wütete die Pest, die Hälfte der Einwohner starb.

1936-1938 Bau von tschechischen Festungswerken.

Die Kirche "Maria Heimsuchung" wurde 1787 erbaut.

Die Einwohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft.

Volkschule mit 2 Klassen. Die Schule wurde erbaut 1906-1907.

Im Ort ist eine Eisenbahnhaltestelle mit Verladerampe.

Im Ort gab es 1 Ölmühle, 1 Steinmetzbetrieb, 1 Getreidemühle,

sowie kleinere Handwerksbetriebe.

Die Bezirksstraße nach Grulich führte durch Rothfloß.

 

Tschihak (Cihak)

 

Zur Gemeinde Klösterle gehörend, ab 1938 zur Gemeinde Böhmisch- Petersdorf, Gerichtsbezirk Grulich.

Vor 1938 Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt an der Straße Böhm.Petersdorf-Batzdorf.

Meereshöhe 605 m. Reihendorf mit einer Größe von 200 ha.

Einwohner 1939 = 66 in 19 Häusern und 17 Haushaltungen.

Tschihak entstand im ausgehenden 18. Jahrhundert.

Tschihak war nach Böhmisch-Petersdorf eingepfarrt,

im Ort befand sich eine Kapelle, die der hl. Anna geweiht war.

Die Einwohner waren in der Landwirtschaft beschäftigt oder hatten Heimarbeit durch die Herstellung von Zwirnknöpfen.

Die zuständige Schule war in Böhm.-Petersdorf.

In Tschihak befand sich ein Touristenhotel mit 60 Betten.

 

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Wichstadtl (Mladkov) mit Dolland

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Der Ort liegt zwischen Lichtenau und Zöllnei, in einem engen Talkessel der Stillen Adler.

Meereshöhe 503 m mit einer Größe von 668 ha.

Einwohner: 1939 = 626 .

Unter "Wyskenstadt" erstmals 1367 urkundlich erwähnt.

Der Ort hatte eine eigene Gerichtsbarkeit und gehörte über 300 Jahre zur Herrschaft des Grafen Althann in Grulich.

Auf den Grundstücken des ehemaligen Meierhofes entstand die Ortschaft Dolland.

Erste Kirche 1350. 1736-1744 entstand die jetzige Kirche Johannes der Täufer

Die Einwohner waren beschäftigt im Gewerbe, Handel, Landwirtschaft und Hauswebereien.

Schulunterricht schon im 17. Jahrhundert,

1890 dreiklassige Volksschule erbaut.

Bau einer Wasserleitung im Jahre 1911,

Elektrizitätswerk ab 1915. Eisenbahnhaltestelle ab 1898 und eigenes Postamt.

Den Ort durchquert die Bezirksstraße von Grulich nach Gabel, sowie nach Wöllsdorf und Deutsch-Petersdorf.

 

Wöllsdorf (Vlckovice)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Wöllsdorf war Sprachgrenzort zwischen Wichstadtl und Pastwin.

Meereshöhe 630 m. Haufendorf mit einer Größe von 304 ha.

Einwohner: 1939 = 222 in 71 Häusern.

Die Gemeinde wurde bereits unter Wloczkowicze 1514 urkundlich erwähnt.

Gehörte zur Herrschaft Geiersberg.

Wöllsdorf gehörte zum Pfarrsprengel Linsdorf.

1834 wurde eine Messkapelle erbaut.

Seit 1888 eigener Friedhof, vorher fanden die Bestattungen in Linsdorf statt.

Die Einwohner arbeiteten überwiegend in der Landwirtschaft oder hatten Heimarbeit.

Einige fanden Arbeit in Hauswebereien oder waren Bauarbeiter.

Bei dem Bau der Messkapelle wurde eine Schuleklasse angebaut.

1901-1902 wurde eine einklassige Schule gebaut.

Die Straße von Wichstadtl nach Klösterle führte durch den Ort.

Im Ort sind Straßenabzweigungen nach Studenei, Zöllnei und Böhm. Petersdorf.

 

Zöllnei (Celne)

 

Bezirkshauptmannschaft Senftenberg in Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Zöllnei liegt im Tale der Stillen Adler, zwischen Wichstadt und Linsdorf.

Meereshöhe: 473 m. Reihendorf mit einer Größe von 312 ha.

Einwohner: 1939 = 358 in 102 Häusern.

Erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen "Czelney", was wohl besagt, dass in dem Ort Zoll eingenommen wurde.

Nach einer Überlieferung wurde gesagt, dass auf dem Hof von Anton Lux früher ein Zollhaus stand.

Die Gemeinde gehörte zur Herrschaft Geiersberg.

Zöllnei gehörte zum Pfarrsprengel Linsdorf,

1825 wurde eine Andachtskapelle erbaut.

Eigener Friedhof seit 1890, vorher fanden Bestattungen in Linsdorf statt.

Die Einwohner waren beschäftigt in der Landwirtschaft, in Hauswebereien oder in der Buntweberei in Linsdorf.

Einige fanden Arbeit bei der Eisenbahn.

Ab 1877 einklassige Volksschule, ab 1890 zweiklassig.

Ab 1938 eigene Poststelle.

Die Bezirksstraße von Grulich nach Gabel führt durch den Ort, Abzweigung im Ort nach Studenei.

 

Verein der Adlergebirgler e.V.