Bericht über die 16. Busfahrt ins Grulicher Ländchen vom 25.08. – 01.09.2013
 Auch  in diesem Jahr fanden sich wieder viele Interessenten für die  traditionelle Busfahrt in die alte Heimat. Als Zwischenübernachtung  wurde diesmal die alte südmährische Stadt Znaim ausgewählt. Die lange  regenreiche Anreise führte uns am Sonntag, 25.08. von Zeitz über  Nürnberg, Regensburg, Passau, Linz, St. Pölten, Krems und Stockerau nach  Znaim, das unmittelbar hinter der österreichischen Grenze liegt. Wir  übernachteten in den Hotels Bermuda und U Divadla. Am Montag früh  lernten wir den 91 – jährigen südmährischen Kulturpreisträger Dr.  Hellmut Bornemann kennen, eine außergewöhnliche Persönlichkeit, der uns  bei einem Stadtrundgang durch die historische Znaimer Altstadt viele  interessante Gebäude und Ereignisse erläuterte. Am Nachmittag besuchten  wir mit dem Bus die von Dr. Bornemann aufgebaute Südmährische Galerie in  Retz, der österreichischen Nachbarstadt.
 
 
  
  
 
  Stadtrundgang durch die Znaimer Altstadt mit Dr. Bornemann
 
 Am  Dienstag morgen starteten wir zur Weiterfahrt nach Grulich. Leider fiel  kurz vor Brünn  unser langjähriger  Fahrer Tibor durch größere  Magenbeschwerden aus, sodass wir auf den Austauschfahrer aus Deutschland  warten mussten. Dadurch entfiel auch die geplante Besichtigung der  Brünner Innenstadt. Einige Findige ließen sich aber nicht entmutigen und  besuchten Brünn mit dem Taxi. Gegen 17.00 Uhr traf der neue Fahrer  Frank ein und wir erreichten mit etwas Verspätung über Olmütz, Müglitz,  Hohenstadt und den Hambalek unsere Hotels in Grulich.
 Der Mittwoch ist grundsätzlich immer Grulich und dem Muttergottesberg gewidmet.
 Am  Vormittag lernten wir bei einem Stadtrundgang viele Neuigkeiten von  Rudolf Karger kennen, der erstmalig an unserer Reise teilnahm. Er hat  bis 1967 in der Heimat gelebt und kennt viele geschichtliche Details.  Auch seine Tschechischkenntnisse waren uns sehr von Nutzen. Ihm ein  herzliches Dankeschön für seine kenntnisreichen und interessanten  Informationen. Am Nachmittag startete die Wanderung über den  Kressenbrunn und die Marienquelle zum Muttergottesberg.
 
 
  
 
 Wanderpause an der Marienquelle
 
 
 Am  Muttergottesberg angekommen feierten wir mit dem neuen Pfarrer Karel  Moravec und zwei Mitbrüdern eine ergreifende Heilige Messe in deutsch.  Die Klosterkirche am Muttergottesberg ist seit diesem Jahr in der  Zuständigkeit der Diözese Königgrätz, wo auch Pater Moravec noch  teilbeschäftigt ist. Der Grulicher Unternehmer Karel Motl brachte mit  seinem Kleinbus auch die Mitreisenden gut auf den Berg, die nicht  mitwandern konnten. Wegen dem Brückenbau an der Kolbe-Schmiede war die  Zufahrt zum Muttergottesberg mit dem großen Bus nicht möglich.
 Natürlich  wurde auch der Kreuzgang und die heilige Stiege besichtigt und im  Pilgerheim bei einer Knoblichsuppe Rast gemacht. Die obligatorische  Gemeinschaftsaufnahme mit Schneebergblick gehörte dazu.
 
 
  
 
 Reisegruppe am Muttergottesberg
     ( kniehend vorn links Pfarrer Karel Moravec )
 
 
 Donnerstag  und Freitag  haben wir die ehemals schlesischen Gebiete in  Habelschwerdt, Mittelwalde und Breslau besucht. Habelschwerdt, ca. 30 km  von Grulich entfernt, hat eine wunderschön erhaltene historische  Altstadt mit Stadtmauer. Man ist jetzt erst dabei, sie touristisch zu  erschließen. Unser Stadtführer war Heinz Peter Keuten, ein deutscher  Lehrer, dessen Eltern aus Habelschwerdt stammen und der seit 4 Jahren  bei Habelschwerdt wohnt und als Lehrer am Gymnasium in Habelschwerdt  tätig ist. Wir besichtigten die historische Altstadt und die alte  sanierte Aula im Gymnasium.
 Am  Nachmittag machten wir in Mittelwalde Station, auch von Herrn Keuten  begleitet, der uns die Stadtkirche und die alte Kirche St. Barbara am  Friedhof zeigte. Einer besonderen Führung durch das sich in der  Sanierung befindliche frühere Althan – Schloss folgte zum Ausklang eine  verdiente Kaffeepause im Schlosscafe.
 
 
  
 
 Am Marktplatz in Habelschwerdt
      (links stehend Stadtführer Keuten)
 
 
 Durch  die längere Anreise (je zweieinhalb Stunden Hin- und Rückfahrt) war die  Zeit in Breslau leider begrenzt. Michael, ein Student, lotste uns bei  der Stadtrundfahrt durch den dichten Stadtverkehr, erläuterte uns in  bestem Deutsch zahlreiche Sehenswürdigkeiten (Jahrhunderthalle, Dom  u.a.) und informierte uns bei einem Spaziergang über den zentralen  Marktplatz mit dem bekannten Rathaus über viel Wissenswertes. Breslau  ist eine sehenswerte Stadt und es hat uns erstaunt, wie Breslau die  deutsche Geschichte in die Stadtgeschichte eingebunden hat. Jede Zeit  hat ihren Platz und schafft dadurch eine Atmosphäre, in der sich Jeder  angenommen fühlt.  
 In  Grulich angekommen rüsteten sich die Teilnehmer für den  Begegnungsabend. Zu Beginn des Abends erfreute uns Alois Galle mit dem  Adlergebirgschor mit schönen Liedern in heimatlicher Mundart. Das  Staadla – Lied „Tief eim Toale“ durfte natürlich nicht fehlen.
 Mit  herzlichen Applaus und einem großen Dankeschön wurde der Chor, der uns  jedes Jahr mit seinen heimatlichen Liedern erfreut, verabschiedet.
 Ein  der Höhepunkte des Abends war die Übergabe einer Spende von 300,- € von  Ursula Hufgard an den Verein der Deutschen in Grulich. Ursula Hufgard  aus München stammt selbst von Haida. Ihr Großvater Netuschil war Lehrer  und Organist in Herrnsdorf. Frau Hufgard ist eine Stammteilnehmerin bei  unseren Busfahrten in die Heimat und schon viele Jahre mit bei den  Landsleuten dabei, die im Museum und Archiv in Waldkraiburg bei der  Inventarisierung und beim Sachregisteraufbau mitarbeiten. Ihr sei an  dieser Stelle einmal  sehr herzlich für Ihren großartigen Einsatz in  unserer Heimatgemeinschaft gedankt.
 
 
  
 
 Übergabe der 300 € Spende von Ursula Hufgard an der Vorsitzenden
            des Vereins der Deutschen in Grulich Helmut Schramme
 
 
 Dann  wurde bei der stimmungsvollen Musik vom bärtigen Josef Koukol und  seinen beiden Musikern ausgiebig das Tanzbein geschwungen.
 Der Samstag ist immer reserviert für private Besuche und Begegnungen. Ein Gruppe von  
 Teilnehmern  wanderte zum Aussichtspunkt Brücknerhöhe in Niederheidisch. Andere  besuchten Rothwasser und andere Orte. Gegen Abend fand sich alles wieder  ein und bereitete die Heimfahrt vor. Wieder ging ein Besuch in unserer  Heimat zu Ende. Dankbar erfreut waren alle, dass uns die ganzen Tage  unser Landsmann Helmut Schramme trotz seiner gesundheitlichen Probleme  immer helfend zur Seite stand.  
 Am  Sonntag um 7.00 Uhr startete die Rückreise über Königgrätz und Prag.  Gegen 14.30 Uhr  verabschiedeten sich die Teilnehmer in Nürnberg am  Hauptbahnhof mit der Hoffnung, auch im nächsten Jahr die alte Heimat  Grulicher Ländchen wieder zu erleben.  
 
 
 Mück